Muss es eine Ritterrüstung sein?

Dass Kinder „oben ohne“ unterwegs sind, kommt glücklicherweise kaum mehr vor. Allerdings zeigt meine Erfahrung, dass die Helme häufig nicht richtig passen und unzureichend eingestellt sind. Per se sind alle Helme sicher, denn sie müssen dieselbe Norm erfüllen. Wichtig ist jedoch, einen Helm zu finden, der zur Kopfform passt, sich unkompliziert einstellen lässt, angenehm zu tragen ist und – ganz wichtig – dem oder der kleinen Mountainbiker:in gefällt.

Beim Kauf sollten Eltern auch darauf achten, dass der Helm einen guten Rundumschutz bietet: Der Helm ist weit in den Nacken hinuntergezogen und deckt zumindest die Stirn teilweise mit ab.

Für jeden Topf einen Deckel

Ob der Helm auch zum Kopf passt, testet ihr am besten wie folgt: Helm ausetzen, über die Einstellmöglichkeit im Nacken anpassen und die Riemen nicht verschließen. Jetzt beugt euer Kind den Kopf nach untern, schüttelt den Kopf und der Helm muss immer noch wie Deckel auf Topf sitzen. Am besten sollte der Nachwuchs den Helm im Laden oder wenn ihr online bestellt habt, eine Weile tragen. Erst dann bekommt ihr ein Feedback, ob der Helm irgendwo drückt oder unangenehm ist. Den Kinnriemen stellt ihr so ein, dass im geschlossenen Zustand nur noch zwei Finger zwischen Riemen und Kinn passen. Seitlich wird so einstellt, dass die Ohren schön ins Dreieck der Riemen passt. Das am besten gleich beim Kauf ausprobieren, bei manchen Helmen ist das häufig ein nerviges Gefummel. Dann vielleicht doch ein anderes Modell auswählen, denn vor jeder Fahrt sollte geprüft werden, ob die Einstellungen am Helm noch perfekt sind.

Knie heilt nie

Beim Thema Protektoren habe ich eine klare Empfehlung: In jedem Fall Handschuhe mit langen Fingern, Knieportektoren und eine Sonnen- bzw. Schutzbrille. Hände und Knie sind die ersten Kontaktpunkte bei einem Sturz. Aufgeschürfte Handinnenflächen sind nicht nur schmerzhaft, heilen langsam und schränken euer Kind im Alltag ein. Und Knie heilt bekanntlich nie, deshalb sind die Protektoren so wichtig. Eine Sonnen- bzw. eine Schutzbrille schützt vor Fliegen, Dreck und Ästen im Auge, sorgt somit für ungetrübten Fahrspaß.

Upgrade für kleine Shredder

Wenn es nicht mehr nur bei der entspannten Trailrunde im Wald bleibt, sondern auch Sprünge, Wurzelteppiche und Stufen auf dem Programm stehen, dann solltet ihr nicht an einem Upgrade für eure kleinen Shredder sparen: Ellenbogen- und Rückenprotektor geben nicht nur ein sicheres Gefühl, sondern schützen effektiv bei Stürzen.

Wer zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen will, kann sich nach einem Rückenprotektor umsehen, der auch gleich fürs Skifahren gut funktioniert wie beispielsweise die Protektorenweste von Evoc für Kinder, die die Technologien für die Großen an kleine Körper anspasst. Dies ist auch ein wichtiger Aspekt: In der Schutzausrüstung für Kinder sollten die gleichen Sicherheitsstandards und Technologien wie bei Erwachsene stecken.

Cool und passend

Bei allem gilt: die Passform muss stimmen. Eine Sonnenbrille, die rutscht, ist nervt nicht nur, sondern ist auch gefährlich. Schnell ist nur noch eine Hand am Lenker, um die Brille wieder auf die Nase zu schieben. Wer mit zu großen Handschuhen unterwegs ist, rutscht leicht vom Lenker ab und hat nicht genügend „Grip”. Knieschoner, die rutschen, kratzen, scheuern wird euer Kind nicht tolerieren, Diskussionen sind vorprogrammiert. Also, besser Zeit beim An- und Ausprobieren und vielleicht auch paar Euros mehr investieren. Und bei allem nicht den Coolness-Faktor nicht vergessen!

Da die Schutzausrüstung fürs Mountainbiken individuell ausgewählt werden muss, gibt es auch keine Empfehlung für einen Hersteller von mir. Am besten schaut ihr euch bei Marken um, die eine eigene Kollektion für Kinder haben.

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Bikerei mit der Alten Schäferei

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Familienurlaub vs. Bikeurlaub?