Familienurlaub vs. Bikeurlaub?

Was passiert, wenn bikeverrückte Eltern den Familienurlaub planen? Kann das gut gehen, sobald ganz unterschiedliche Interessen und Wünsche aufeinander treffen? Ja, das klappt, wenn Familie aus meiner Sicht ein paar Dinge berücksichtigt, die wir jahrelang erprobt haben. Zumal unsere Kinder ganz andere Interessen und Leidenschaften pflegen als wir Eltern.

Regel Nr. 1

Familienurlaub ist Familienurlaub. Will heißen, das Ziel wird gemeinsam von der Familie ausgewählt. Im Vordergrund, dass eine Gegend, ein Land ausgesucht wird, das alle interessiert. Familie wäre schlecht beraten, zwei Wochen in einer Bikeregion zu planen, wenn die Kinder nicht ebenso gerne aufs Radl steigen wie die Eltern. Das schafft Verdruss bei allen: Die Kinder langweilen sich, die Eltern müssen in zähen Verhandlungen unbeschwerte Zeiten auf den Trails aushandeln. Oder Familie teilt sich dann im Urlaub auf – vom Familienurlaub bleibt jedoch so wenig übrig.

Regel Nr. 2

Die Bikes kommen mit. Denn biken kann man überall. Es braucht nur ein bisschen Fantasie wie Recherche und schon findet man auch in Gegenden, die keine Bike-Hot-Spots sind, interessante Strecken. Und während die Kinder am Strand, in der gemütlichen Unterkunft oder beim Shoppen auch ohne Eltern gerne mal Zeit verbringen – das steht dann nämlich alles zur Verfügung –, können wir Pfade in schwedischen Naturschutzgebieten, Wanderwege auf Brac oder im Ultental per Bike erkunden. Da braucht es manchmal Kreativität und starke Nerven, wenn man beispielsweise in Schweden aus dem Wald nicht mehr herausfindet oder auf Brac der anschließende Uphill zum Auto bei 35° Grad im Schatten doch lieber per Taxi bewältigt sein will.

Regel Nr. 3

Bike-Wochenenden ohne Kinder planen. Denn Familienurlaub ist selbstverständlich Bikeurlaub mit angezogener Bremse. Damit niemand das Gefühl hat, mit seinen Wünschen zu kurz zu kommen, sollten Eltern immer wieder mal ein Bikewochenende in einer „echten“ Bike-Region ohne Kinder einlegen.

Zugegeben, das funktioniert nur, wenn die Kinder schon in dem Alter sind, dass man sie einen Tag oder ein ganzes Wochenende alleine lassen kann. Mit jüngeren Kinder standen für uns ihre Bedürfnisse im Vordergrund und damit eher ganz klassische Radtouren auf dem Programm. Macht auch Spaß. Und eh man es sich versieht, sind die Kinder in dem Alter, in dem sie sich freuen, dass ihre Eltern nicht hobbylos sind.

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